10.15 Uhr. Claudia Lorenz fährt am Jakobushof vor, einem Seniorenheim in Auerbach. Hier holt sie genauso wie ihre „Essen auf Rädern“-Kollegen des ASB Jura die auszuliefernden Mahlzeiten ab. Lorenz bedient heute die Veldener Tour, welche sie über Michelfeld, Pegnitz, Plech und Velden bis nach Kirchsittenbach, Riegelstein sowie Eichenstrut führen wird. Rund 90 Kilometer über Landstraßen und die Autobahn A9. „Aber ich fahre ja richtig gerne Auto, das macht mir nichts aus“, lacht die Mutter dreier Töchter, die seit 2007 für den ASB Essen ausfährt – zweimal pro Woche, sowie an zwei Wochenenden im Monat.
10.23 Uhr. Claudia Lorenz kontrolliert noch einmal ganz genau, ob sie auch die richtigen Menüs eingepackt hat. Jeder Kunde kann nämlich zwei Wochen im Voraus aus zwei Menü-Vorschlägen wählen. Neben einer Suppe und einem Dessert gibt es heute entweder Leberkäse mit gebratenem Ei und Püree oder aber Kohlroulade mit Zwiebelsoße.
10.30 Uhr. Die erste Station. Ein Kindergarten in Auerbach. Claudia Lorenz parkt den weißen Citroën Berlingo an der Straßenecke, begrüßt die Leiterin der Einrichtung und bringt die duftenden Speisen in die Küche.
10.42 Uhr. Herr Schneider aus Michelfeld ist an der Reihe. „Herr Schneider hatte kürzlich eine Zahn-Operation“, sagt Lorenz. Daher werde das Essen für ihn derzeit extra weich gekocht. „Geht’s mit den Zähnen besser, Herr Schneider?“, fragt sie beim Eintreten. „Jaja, das klappt schon wieder ganz gut“, antwortet dieser und lobt Fahrerin und Essen: „Das Essen kommt immer pünktlich und schmeckt auch wirklich richtig lecker.“
10.55 Uhr. Wieder fröhliches Kinder-Plärren – Claudia Lorenz erreicht den Kindergarten in Plech. Wenig später wird eine ältere Dame beliefert, bevor es zu Herrn Maisel geht. „Herr Maisel isst gerne Fisch und Pfannkuchen“, weiß Lorenz. Sie kennt den Kunden bereits seit zwei Jahren. „Das stimmt – und wenn es mal doch nicht so meinem Geschmack entspricht, bekommt es eben der Hund“, ergänzt Maisel augenzwinkernd.
11.14 Uhr. Zeit für einen Temperatur-Check. Das Essen muss immer mindestens 65 Grad heiß sein. Dafür sorgen die in den Boxen integrierten Wärmeplatten. Test bestanden, weiter geht die Tour. Lorenz und ihre Kollegen haben noch viel zu tun. Bis zu 40 Essen werden täglich an Senioren ausgeliefert, weitere 300 Mahlzeiten gehen an insgesamt sieben Kindergärten. „Das Besondere an diesem Job ist ganz klar der nette Kontakt zu den Kunden“, sagt Claudia Lorenz – und braust winkend in ihrem duftenden Kastenwagen davon.